Für
Dienstag, 10. März 2020, 18:30 Uhr,
hatte die Selbsthilfe-Kontaktstelle
zusammen mit dem KRAFTWERK MK e.V.
zu einer Vortragsveranstaltung in die
Friedrichstraße 30 in Lüdenscheid
geladen.
Psychische Krisen lösen Ängste aus und es wird selten offen darüber geredet. Viele Menschen, die mit einer Psychose zu tun haben, fühlen sich als Außenseiter.
In einer Selbsthilfegruppe findest du Menschen, mit denen du über deine Probleme reden kannst. Hier kannst du dich geben wie du bist und wirst trotzdem akzeptiert. Es hilft nicht weiter, nur die eigene Hilflosigkeit zu beklagen. Weiter kommst du, indem du deine Stärken und Fähigkeiten siehst und ausbaust. Eine Selbsthilfegruppe kann dir dabei helfen.
Eine Krise ist keine Katastrophe, sondern die Suche nach einem Ausweg aus einer Sackgasse.
Ich bin nicht nur Opfer, sondern Akteur und habe die Chance, daran zu wachsen und zu reifen.
Joachim Brandenburg vom Landesverband Psychiatrie-Erfahrener NRW e.V. referierte über seine psychotischen Erlebnisse, die Wichtigkeit des Schlafs, Selbststeuerungsmöglichkeiten, Psychopharmaka, soziale Beziehungen, belastende Lebensereignisse, spirituelle Dimension von Psychosen und setzte sich kritisch mit psychiatrischen Behandlungsformen auseinander. Dabei griff er zurück auf über 20 Jahre persönlicher Erfahrung mit dem Krankheitsbild und auch mit Selbsthilfe-Engagement in Gruppen und in seinem Verband.
Der Lüdenscheider Verein „KRAFTWERK MK“ vereint seit 2018 Betroffene und Profis aus der Psychiatrie in dem gemeinsamen Ziel, das Verständnis für psychische Erkrankungen in der Öffentlichkeit zu fördern und Betroffene zu unterstützen.
Vertreter*innen des KRAFTWERK MK stellten sich und ihre Arbeit vor und standen mit einem Büchertisch und für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Über 30 betroffene Menschen, Angehörige, Interessierte und professionelle Helfer verfolgten die teils sehr persönlichen Schilderungen des Referenten und stellten gezielte Fragen. Dabei durften auch konträre Erfahrungen, Perspektiven, Auffassungen nebeneinander stehen bleiben. Gemeinsam forschte man nach den besten Bedingungen die es Menschen ermöglichen in ihrer Umgebung den eigenen Lösungs-, Heilungs-, Lebensweg zu gehen.
Im Anschluss gab´s viel Austausch, Vernetzung, Informationen, Inspirationen ...